Forscher bestätigen Warnungen vor häufigerem Extremwetter durch den Klimawandel


Angesichts der Entwicklung der vergangenen Jahre sei davon auszugehen: „Nach der Flut ist vor der Flut“, mahnte der Vize-Leiter der Abteilung Klimaresilienz. Um das zu vermeiden, müsse man mit großer Entschlossenheit versuchen, den Klimawandel einzuschränken. Die Intensivierung des Wasserkreislaufes sei schon lange als wahrscheinliche Folge des Klimawandels betrachtet worden - und das zeige sich in den letzten Jahren sehr deutlich. Im Gegensatz zu größeren Flusshochwassern zeige sich allerdings zuletzt auch eine klare Häufung von regional zwar begrenzten, aber sehr intensiven Hochwassern, erklärte Hattermann.


Großer Teil der Infrastruktur
nicht mehr ausreichend geschützt


Damit sei ein großer Teil der Infrastruktur inzwischen nicht mehr ausreichend geschützt, mahnte er. „Die beste Anpassung, die wir schnell machen können, ist eine gute Vorhersage und dann entsprechend hören auf die Warnungen.“ Meldeketten via SMS und persönlich seien für die Sicherheit im Ernstfall extrem wichtig. Besonders müssten auch kritische Infrastrukturen geschützt werden.


Bei der Sturzflut nach extremem Starkregen am 14. und 15. Juli 2021 im Ahrtal waren mehr als 750 Menschen verletzt und Tausende Häuser verwüstet worden. 134 Menschen waren ums Leben gekommen.


Starkregenereignisse werden
häufiger und intensiver


Sonia Seneviratne, Professorin an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich, sagte mit Blick auf die Katastrophe im letzten Jahr: Starkregenereignisse würden mit zunehmender globaler Erwärmung häufiger und intensiver. Seneviratne leitete ein entsprechendes Kapitel zu Extremwetterereignissen im aktuellen Bericht des Weltklimarates IPCC. Das Starkregenereignis, das zur Ahrtalflut geführt habe, sei durch menschliche Emissionen sowohl wahrscheinlicher gemacht worden als auch heftiger, stellte sie klar.


Mit Blick auf extreme Trockenheit, wie sie besonders in den letzten Jahren viele Regionen in Deutschland vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten belastet, sagte Hattermann: „Trockenheit schließt überhaupt nicht aus, dass wir starke Niederschläge haben.“ Tagelange Landregen würden seltener - hingegen komme es häufiger zu starken Gewitter-Niederschlägen, die oft nicht tief in den Boden eindrängen. „Wir müssen mit beidem rechnen - Trockenheit und Starkregen.“ (dpa)