Im Rahmen der Plenarsitzung wurden auch die neuen Informationen zu den miteinander vernetzten Lebensräumen für Flora und Fauna entlang des Rheins, dem so genannten Biotopverbund, veröffentlicht. Der IKSR-Fachbericht Nr. 284 und der Biotopatlas sind seit Juli 2022 öffentlich zugänglich. Sie geben einen Überblick über den Zustand, die umgesetzten Maßnahmen und den Handlungsbedarf bei den charakteristischsten Biotopen entlang der Rheinschiene.
Die IKSR beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit dem Biotopverbund entlang des Rheins. Neu ist, dass die Biotope nun überwiegend anhand von Satellitendatenerfasst wurden. Sie stehen nun der interessierten Öffentlichkeit in Form eines interaktiven Online-Kartendienstes zur Verfügung. Durch die Nutzung von Satellitendaten könne die Entwicklung der Biotope künftig flächendeckend, räumlich hochaufgelöst und regelmäßiger aktualisiert werden. Die Methodik sei grundsätzlich auch in anderen Flussgebieten verwendbar. Dem Fachbericht zufolge ist eine signifikante Veränderung der Bestandssituation der Biotoptypengruppen (BTG) am Rhein nach 15 Jahren nicht zu erwarten. Schaue man sich das Ergebnis für den Gesamtrhein an, falle auf, dass die Verteilung der BTG-Anteile vergleichbar mit 2006 sei. Es ließen sich vielmehr Trends ablesen. Teils seien Flächenveränderungen auf natürliche Sukzession oder auf umgesetzte Maßnahmen zurückzuführen, teils seien sie methodenbedingt zu erklären.
Das 2020 auf der Rheinministerkonferenz in Amsterdam verabschiedete Programm „Rhein2040“ legt ehrgeizige wasserwirtschaftliche Ziele fest. Die gemeinsame Vision der IKSR ist ein nachhaltig bewirtschaftetes und gut an den Klimawandel angepasstes Rheineinzugsgebiet bis 2040.