Damit verbunden sei die Hoffnung, eine teilweise ausgestorbene Art im Rheinsystem wieder erfolgreich anzusiedeln. Wegen des industriellen Aufschwungs im vergangenen Jahrhundert und der damit einhergehenden Folgen für den Rhein sei ein großer Teil der Lebensräume für den Maifisch verschwunden. Bis vor 60 Jahren war der Maifisch ein in Deutschland heimischer Heringsfisch.
„Die Wiederansiedlung des Maifisches steht sinnbildlich für modernen Naturschutz, der sich auf Lebensräume konzentriert und nicht an Landesgrenzen haltmacht“, sagte Eder. Das Maifischprojekt zur dauerhaften Wiederansiedlung der einheimischen Wanderfischarten im Rhein und seinen Zuflüssen wird den Angaben zufolge seit sechs Jahren in Kooperation unter anderem der Rheinanliegerstaaten Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden sowie den Ländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz durchgeführt.
Innerhalb der Kooperation, an der auch zahlreiche Verbände, Vereine und Bildungsinstitutionen mitwirkten, würden umfangreiche Maßnahmen zur Renaissance des Maifischs umgesetzt, hieß es weiter. Neben der Auswilderung zum Aufbau eines Grundbestandes im Rhein umfassten diese Maßnahmen auch Studien, die die natürliche Entwicklung des Bestandes verfolgen.
Bereits seit 2014 kehren zahlreiche erwachsene Maifische aus dem Besatzprogramm zum Laichen in den Rhein zurück, teilte das Umweltministerium weiter mit. 2015 seien erstmals Maifische in der Mosel und in der Fischwechselanlage an der Staustufe Koblenz registriert worden. Der Nachweis von Laichplätzen der sogenannten Rückkehrer gelang in Rheinland-Pfalz erstmals in Urmitz und Niederwerth bei Koblenz. „Wir müssen Ökosysteme in ihrer Gänze begreifen, um Artenvielfalt gewährleisten zu können und um funktionierenden Naturschutz zu betreiben“, betonte Eder.