Gewässerwiederherstellungskonzept für die Ahr wird bald in Auftrag gegeben


Die Kreisverwaltung Ahrweiler beauftragt die Erstellung des Plans zur Wiederherstellung der Ahr und ihrer Zuflüsse II. Ordnung (Trierbach, Adenauer Bach und Nonnenbach). Wie die Geschäftsbereichsleiterin bei der Kreisverwaltung, Anja Toenneßen, erklärte, soll der Plan die Grundlage zur Gefahrenbeseitigung, zur Verbesserung des Abflusses und der Gewässerstruktur sein. Hierbei stünden besonders die Wiederherstellung der Gewässerökologie, die Schaffung von Rückhaltefunktionen sowie die Schaffung von Abflussflächen in besiedelten Bereichen im Vordergrund.


Um den Planungsprozess zu beschleunigen, seien fünf Gewässerabschnitte gebildet worden, für die jeweils ein Fachbüro beauftragt werde. Ein weiteres Fachbüro soll die Gewässerwiederherstellungspläne für die einzelnen Abschnitte zu einem Gesamtkonzept zusammenzuführen. Da mit einem Planungszeitraum von rund einem Jahr zu rechnen sei, habe der Kreis zudem einen Wasserbauingenieur eingestellt, um bereits im Vorgriff auf den Wiederherstellungsplan in besonders gefährdeten Bereichen Maßnahmen durchführen zu können.


Rückhaltepotenzialstudie in Arbeit

Prof. Holger Schüttrumpf von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen berichtete im Rahmen des Workshops über das Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „KAHR“, das für Klimaanpassung, Hochwasser und Resilienz steht und den Wiederaufbauprozess nach der Flutkatastrophe in Rheinland Pfalz und Nordrhein Westfalen wissenschaftlich begleitet. Er machte deutlich, dass sich Hochwasserereignisse an der Ahr auch in Zukunft nicht vermeiden ließen, es aber gelte, mit tragfähigen und nachhaltigen Konzepten sowie koordinierten Maßnahmen Risiken deutlich zu senken. Raum für die Ahr und Hochwasserrückhalt in der Fläche seien maßgeblich. Eine in Arbeit befindliche Rückhaltepotenzialstudie soll die Hochwasserpartnerschaft „Ahr“ unterstützen.


Joachim Gerke, Abteilungsleiter für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz der SGD Nord, bekräftigte diese Ansicht. Er stellte heraus, dass Acker- und Grünlandflächen im rheinland-pfälzischen Einzugsgebiet der Ahr einen unterdurchschnittlichen Flächenanteil haben. In der Gesamtbetrachtung der Abflussbildung sei eine Verbesserung des Wasserrückhalts bei kleineren Hochwässern relevant. Wesentliche Bausteine der Hochwasservorsorge lägen in den Bereichen Gefahrenabwehr, Hochwasserschutz, Gewässerentwicklung, Bau- und Flächenvorsorge.