Als Anreiz zum Wassersparen und zur Erfassung der tatsächlich verbrauchten Wassermenge müsse auch für die Landwirtschaft ein Wasserentnahmeentgelt in allen Bundesländern erhoben werden, heißt es in dem aktuell vorgelegten Standpunkt, in dem die BUND-Arbeitskreise Wasser, Landwirtschaft und Naturschutz den Aspekt der Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen und die Herausforderungen an ein Wassermanagement in Zeiten der Klimakrise in diesem Bereich beleuchten.
„Großregner und Landentwässerung sind überholt“
„Derzeit verschwenden wir zu viel Wasser. Bewässerung findet überwiegend als Beregnung mit Großregnern statt. Diese Methode ist angesichts der veränderten Rahmenbedingungen nicht mehr fachgerecht und damit ebenso überholt, wie die bisher gängige Praxis der Landentwässerung“, sagte Heinemann. Dort wo Regner auch bei größter Tageshitze laufen, verdunste ein Großteil des Wassers, bevor es die Pflanze erreicht. Der Wasser- und Energiebedarf für diese Form der Bewässerung sei immens.
Da Bewässerung in der Landwirtschaft nicht beliebig ausgeweitet werden könne, müsse die landwirtschaftliche Nutzung angepasst werden. So gelte es beispielsweise, standortgerechte Fruchtfolgen unter Berücksichtigung des Klimawandels zu nutzen, die mit der Trockenheit besser klarkommen. Der Wasserverbrauch in der Landwirtschaft könne so verringert werden.
Brauch- und Abwasser zur Bewässerung verwenden
Chemisch und hygienisch unbedenkliches Brauch- und Abwasser sollte dem BUND zufolge zur Bewässerung verwendet werden. das Wasser sei in der Fläche halten, z.B. durch den Verschluss von Dränagen, die Anlage von Kleingewässern und begrünten Geländemulden, Quer- und Streifenbearbeitung am Hang und Grünstreifen quer zum Hang.
Der BUND empfiehlt des Weiteren, wassersparende Bewässerungssysteme wie etwa die Tröpfchenbewässerung zu verwenden und gezielt die Wurzeln zu bewässern, wobei Erfahrungen aus semiariden Gebieten genutzt und weiterentwickelt werden könnten. Die Beregnung bei Sonnenschein von 8.00 bis 20.00 Uhr sollte der Stellungnahme zufolge mit Ausnahme der Anwuchsbewässerung verboten werden.
Auch sollte dem BUND zufolge die Viehhaltung an das verringerte Wasserangebot angepasst werden. Beim Anbau sollten resiliente, vernässungs- und trockenheitstolerante Kulturen bevorzugt werden. Um die Verdunstung von Nutzflächen zu vermindern, seien Gehölzstrukturen wie Hecken und Agroforstsysteme zu erhalten bzw. neu anzulegen. Zudem sollte die landwirtschaftliche Beratung auf die Aspekte Wasserverfügbarkeit und sparsame Bewässerung ausgeweitet werden.