Er rief die Forstleute dazu auf, das Ziel strukturreicher Mischwälder konsequent zu verfolgen und nannte drei Vorteile von Mischwäldern für den Trinkwasserschutz und die Hochwasservorsorge: Ein solcher Mischwald nehme mehr Wasser auf als etwa eine Nadelwaldmonokultur, reinige das Wasser, schütze vor Bodenerosion und Hangrutschen: „In gesunden Mischwäldern ist der Waldboden gut durchlockert – das Wasser läuft nicht oberflächig ab, der Wald kann mehr Wasser aufnehmen. Pflanzen mit unterschiedlicher Wurzeltiefe sorgen zudem dafür, dass der Boden auch in tieferen Schichten erschlossen ist. Durch diese unzähligen Poren und Kanäle im Boden wird das Wasser außerdem gereinigt“, so Manz. Indem in einem Mischwald Regen durch verschieden hohe Pflanzen stufenweise am Waldboden ankomme, werde die Kraft des Wassers gebremst und die Gefahr von Erosion und Hangrutschen bei Starkregenereignissen verringert. So ein Wald könne über und unter der Bodenoberfläche wie ein Schwamm wirken. In einem Mischwald komme auch mehr Wasser im Boden an als in einem reinen Nadelwald. Dieses wiederum stehe den Menschen als sauberes Trinkwasser zur Verfügung.
Der Walderhalt und die Entwicklung strukturreicher Mischwälder seien die wichtigste Aufgabe der Forstleute. Gleichzeitig gehe es auch darum, aus Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen. „Das Begradigen von Bächen, die Anlage von Drainagegräben und damit auch das Entwässern von Wäldern, wie es auch in Rheinland-Pfalz bis vor wenigen Jahrzehnten Praxis war, war ein großer Fehler“, so der Staatsekretär. Auch beim Wegebau würde man heute anders handeln: „Natürlich brauchen wir Wege, aber sie müssen so angelegt werden, dass das Wasser nicht gesammelt wird und nicht wie auf Asphalt immer mehr Fahrt aufnehmen kann und so womöglich zu Erosion führt. Insgesamt muss schonend mit dem Waldboden umgegangen werden. Dazu gehört auch, dass genau abgewogen werden muss, wann, wo und mit welcher Technik Waldboden befahren wird, und dass dies immer nur auf denselben Linien geschieht. Denn auf einem verdichteten Boden läuft das Wasser schnell ab, unter ihm findet keine Grundwasserneubildung statt.“ Das Wichtigste sei, den Wald zu erhalten.