Hessen erhöht Mittel für kommunale Klimarichtlinie


Grundsätzlich stünden jährlich 7,5 Millionen Euro im Fördertopf der seit 2016 bestehenden kommunalen Klimarichtlinie bereit. In diesem Jahr seien es durch die Aufstockung rund 13 Millionen Euro. Klima-Kommunen profitierten aktuell von einer 100-Prozent-Förderung für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen. Alle anderen Kommunen erhielten eine 80-Prozent-Förderung.


Im ersten Halbjahr 2022 wurden bereits 79 Maßnahmen mit Fördermitteln in Höhe von 7,2 Millionen Euro über die Klimarichtlinie finanziell unterstützt, berichtete das Umweltministerium. Förderbescheide gab es unter anderem für Maßnahmen zur energetischen Modernisierung von Kläranlagen und für den Einsatz von Photovoltaikanlagen im Betrieb. So habe die Gemeinde Rodenbach Fördermittel in Höhe von 400.000 Euro bekommen.


Der Abwasserverband Oberes Edertal und die Gemeinde Hilders hätten für die energetische Optimierung der Kläranlage in Haine und die Nachrüstung einer Photovoltaikanlage jeweils weitere 200.000 Euro Förderung bekommen. Mit rund 300.000 Euro wurde auch der Abwasserverband Oberes Fuldatal für Maßnahmen an der Kläranlage in Löschenrod finanziell unterstützt, teilte das Ministerium weiter mit.


Neben der Förderung von Studien und Analysen könnten auch Investitionen zur Anpassung an den Klimawandel gefördert werden. Dazu zählten beispielsweise Entsiegelungen und Beschattungen von öffentlichen Plätzen, Dachbegrünungen, der Rückbau verrohrter Gewässer und die Rückhaltung von Niederschlagswasser von Dachflächen öffentlicher Gebäude und Anlagen.


Auch die Schaffung von innerörtlichen Wasserflächen oder Retentionsflächen seien mögliche Maßnahmen, verdeutlichte das Ministerium. Sie verbesserten die Versickerungsfähigkeit von Flächen und böten Möglichkeiten des lokalen Wasserrückhalts, was dem Konzept einer Schwammstadt entspreche, in der Niederschlagswasser zwischengespeichert wird.


Aber auch die Anpassung an den Klimawandel mit mehr Hitze und Extremwetterereignissen wird unterstützt, betonte das Ministerium. So könne beispielsweise die Erstellung von Starkregenanalysen gefördert werden. Die Nachfrage seitens der Kommunen nach Analysen zu möglichen Starkregenereignissen und deren Wirkung sei deutlich gestiegen. So wurden im Zeitraum 2017 bis 2020 für insgesamt sieben kommunale Starkregenanalysen Fördermittel in Höhe von rund 416.000 Euro eingesetzt. 2021 waren es laut Ministerium 15 Projekte mit einer Fördersumme von 888.000 Euro. Im ersten Halbjahr 2022 seien bereits 43 Projekte mit Fördermitteln in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro bewilligt worden.